Das europäische Umweltmanagement- und Auditierungssystem (EMAS) als Managementsystem im eigenen Unternehmen einzuführen, das ist nicht nur unter Klimaschutzaspekten, sondern auch als Baustein einer nachhaltigen Unternehmensführung zu unterstützen. Denn mit EMAS wird im Kern erreicht, dass geltende Umweltvorschriften eingehalten, zusätzliche Absatzchancen gesichert und die Mitarbeiterbeteiligung gefördert wird. Damit EMAS auch im Handwerk noch breiter und flächendeckend genutzt wird, setzen wir uns dafür ein, es weiterzuentwickeln und an die kleinteiligeren Strukturen des Handwerks anzupassen.
Wir sind für EMAS - wollen Sie wissen warum?
Das Handwerk ist derzeit mit über 30 Handwerksbetrieben in der EMAS-Datenbank vertreten. Dies zeigt, dass EMAS im Handwerk leider weiter noch nicht den hohen Stellenwert hat, den es haben sollte. Es zeigt sich aber, dass sich die Attraktivität für Handwerksbetriebe über Förderprogramme steigern lässt, wie sie z. B. im Saarland zur Verfügung stehen. Hier sind mehr als 1/3 der zertifizierten Handwerksbetriebe ansässig.
Dass Handwerksbetriebe EMAS derzeit noch wenig nutzen, heißt im Umkehrschluss keineswegs, dass dem Handwerk die grundsätzliche Notwendigkeit nicht bewusst wäre, sein unternehmerisches Handeln nachhaltigkeitsorientiert auszurichten. Ausdrücklich zu begrüßen sind die derzeitigen Bestrebungen, EMAS passfähiger, flexibler und mittelstandsgerechter für KMU zu gestalten. Das würde kleinen Betrieben die große Chance eröffnen, ihre Leistungen gezielter zu managen und darzustellen. Derzeit ist es noch so, dass flexible, mittelstandsorientierte und anspruchsvolle Verfahren wie etwa der bereits von mehreren Handwerkskammern unterstützte "Qualitätsverbund umweltgerechter Betriebe" eine attraktive Alternative gerade für kleinere Betriebe darstellen.
Die Handwerkskammern stehen flächendeckend allen Handwerksbetrieben zur Verfügung, die sich nach EMAS registrieren oder zur Einführung eines Umweltmanagements beraten lassen wollen.
Holger Schwannecke,
Generalsekretär, Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH). Bild: © ZDH/ Boris Trenkel